Die Hansen-Saga 02 - Eine neue Zeit - Historisch by Ellin Carsta

Die Hansen-Saga 02 - Eine neue Zeit - Historisch by Ellin Carsta

Autor:Ellin Carsta [Carsta, Ellin]
Format: epub
veröffentlicht: 2018-10-13T16:00:00+00:00


11. Kapitel

»Guten Tag, Richard. Wie schön, dass du heimgekehrt bist.« Luise beugte sich zu ihm und deutete einen Wangenkuss an.

»Aber, Cousinchen, warum denn so förmlich?« Richard packte Luise, zog sie in seine Arme und drückte sie an sich.

Luise ließ es geschehen, war jedoch mehr als verwundert. Richard und sie hatten sich wahrlich nie besonders nahegestanden. Dass er sie derart überschwänglich begrüßte, fand sie eigenartig. Doch sie wollte es sich nicht anmerken lassen.

»Richard.« Robert reichte dem Neffen die Hand und umarmte ihn dann herzlich. »Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise?«

»Alles bestens, Onkel Robert. Ich bin mit einem der neuen Züge gefahren. Zwar ist er nicht vergleichbar mit dem, den sie in Frankreich bauen, aber immerhin ist der Zug über hundert Stundenkilometer schnell.«

»Unglaublich, nicht wahr? Diese Geschwindigkeiten wären noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen«, meinte Robert.

»Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.« Richard sah sich um. »Es ist alles noch genauso wie sonst. Hier hat sich nicht das Geringste verändert.«

»Doch. Wir«, widersprach Luise knapp und war gespannt, wie ihr Cousin darauf reagieren würde.

Richard grinste breit. »Nein, eigentlich nicht. Du bist vielleicht noch ein bisschen hübscher geworden, aber dein frecher Charakter ist noch derselbe.«

Luise wusste nicht, was sie sagen sollte. Aber es gefiel ihr, wie locker Richard mit ihrer spitzen Bemerkung umgegangen war. Vielleicht hatte er sich während seiner Zeit in Heidelberg doch verändert. Luise war gespannt, herauszufinden, ob dem so war.

»Und nun lasst uns gemeinsam essen«, schlug Vera vor, der die Freude über die Heimkehr ihres einzigen Sohnes ins Gesicht geschrieben stand. »Anna hat zusammen mit Trude den ganzen Tag gekocht und wird wahrscheinlich viel zu viel vorbereitet haben.«

»Bei meinem Hunger kann es gar nicht zu viel sein«, erwiderte Richard augenzwinkernd. »Werden denn Martha und Ludwig nicht kommen?«

»Sie lassen sich entschuldigen.«

Im Esszimmer hatte Anna tatsächlich bereits groß aufgetischt. Auch wenn sie nur zu viert waren, sah es aus, als würden mindestens dreimal so viele Leute zum Essen erwartet. Die Haushälterin kam gerade herein und stellte die letzte Schüssel ab.

»Anna! Du hast dich wirklich selbst übertroffen«, lobte Robert. »Aber wer soll das denn alles essen?«

»Ach, junge Männer haben doch immer Hunger, nicht wahr?« Sie lächelte Richard zu. »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, es ist wirklich sehr schön, dass Sie heimgekehrt sind.«

»Danke schön, Anna. Nun weiß ich ja, was ich tun muss, um von dir mit einem solchen Essen verwöhnt zu werden.« Er zwinkerte ihr zu, und kurz zögerte sie, als fragte sie sich, ob er die Bemerkung ernst gemeint hatte.

»So, die Herrschaften«, sagte Anna dann etwas verlegen. »Nun wünsche ich einen guten Appetit. Lassen Sie es sich schmecken.«

»Danke, Anna«, sagte Robert. Dann setzten sich alle zu Tisch. Doch bevor sie sich Essen auflegten, ergriff Robert sein Weinglas und hielt es hoch. »Ich trinke auf Richard und das freudige Ereignis seiner Heimkehr.«

Alle griffen zu ihren Gläsern, die von Anna bereits mit Wein gefüllt worden waren. Das war auch etwas, das nur ausnahmsweise geschah. Denn gewöhnlich trank Luise Wasser und Robert Bier. Allenfalls Vera trank von Zeit zu Zeit ein Glas Wein.

Kurz



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